Balkenweisheiten

 

Ein Wort zuvor In guter Tradition, immerhin zum 8. Mal in Folge, ist wieder ein Spurensuche-Heft der Aktionsgemeinschaft Altstadt Wolfenbüttel e.V. entstanden. Wie immer haben sich ehrenamtliche Mitglieder unseres Vereins einer interessanten Thematik angenommen nun haben Sie etwas Vorzeigbares in der Hand.
Dafür sei Peter Weselmann herzlich gedankt, der als letztes Glied in der Kette wie immer alle Termine retten musste, damit das Heft gestaltet, gedruckt und gebunden rechtzeitig zum 30. Weihnachtsmarkt im Wolfenbütteler Schloss vorliegt. Des weiteren ist zu danken den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Balkenweisheiten: Axel Toepfer und Dietmar Dolle für ihr kompetentes Wissen und die großzügige Bereitstellung ihrer vorhandenen Materialien zum Thema. Und nicht zuletzt gilt mein Dank dem Ideengeber und Schreiber Karl-Heinz Euerle für die Ausarbeitung und Schlussredaktion für dieses Heft, das den passenden Titel trägt: „Balkenweisheiten. Inschriften an Wolfenbütteler Häusern“.
Diese Spurensuche beschäftigt sich mit den öffentlichen Texten an den Häusern von Wolfenbüttel. „Graffiti“ des 17. Jahrhunderts könnte man die Balkenweisheiten nennen oder lieber nicht? Eine interessante Überlegung. Zumindest gibt es einen gravierenden Unterschied; die Balken-Inschriften waren und sind in der Regel auf Wunsch der Bauherren angebracht worden. Gesprühte Bilder auf Wänden sind dagegen eher unerwünscht. Dagegen galt und gilt für Graffiti und Balkenweisheiten beiderseits jeweils passende Texte oder Motive auszuwählen. Und dies ist das Interessante! Die Texte der „Balkenweisheiten“ erzählen uns von den Personen, die in den Häusern wohnen oder gewohnt haben. Sie zeigen uns deren Einstellung zur Welt, zur Religion oder gar zur Politik; und mit dem Stichwort gehe ich zum letzten Male zu den Graffiti. Wenn wir uns an die Berliner Mauer erinnern, finden wir wieder die Kunst, Weltanschauung und Politik.
Machen Sie sich, liebe Leserin und lieber Leser, mit uns gemeinsam auf den Weg, die Balkeninschriften an Wolfenbütteler Fachwerk-häusern zu entdecken und zu entschlüsseln. Wenn wir uns das Wolfenbütteler Schnek-kenhaus am Schulwall ansehen, ist hier und da selbst ein Graffiti schön und stilvoll.
 
Andreas Stamer

Vorwort

In unregelmäßigen Abständen gehe ich durch unsere Stadt und versuche mich in die Person zu versetzen, die ich Mitte der 1990er Jahren war - eine Person, die das erste Mal diese Straßen entdeckt. Dann schau ich mir die Fassaden an, die Schaufenster, die Menschen, wie sie ihrer Wege gehen und denke, wie das erste Mal als ich ein neues Domizil für meine Familie suchte warum nicht hier in der Altstadt leben?
Bei solch einem „Besucher“-Spaziergang begleitete mich unsere damals 13-jährigeTochter und wir unterhielten uns über die Inschriften an den Häusern. Wir entdeckten Sprüche mit religiösen Inhalten, andere zeigten Weisheiten, die das Leben so schreibt, wieder andere informierten über ihre Besitzer und das Jahr der Erbauung oder Renovierung. Wir waren der Meinung, dass es sehr bemerkenswert ist, wenn ein Hausbesitzer einen nicht erheblichen Teil seiner Investition für solche, mehr oder weniger aufwändige Handwerksarbeit zur Verfügung stellt. Ganz zu schweigen von der Entscheidung was dort stehen soll. Mir sehr früh im Gedächtnis geblieben ist der Spruch:
Ohne Fleiß von früh bis spät wird dir nichts geraten , Neid sieht nur das Blumenbeet aber nicht den Spaten.
Ich fand das sei ein spannendes Thema und der Titel „Balkenweisheiten“ war auch schnell gefunden.
 
Karl-Heinz Euerle
 

Weitere Informationen zu diesem Heft:

Titel: Spurensuche Heft 8 (2010)
Balkenweisheiten;
Inschriften an Wolfenbütteler Häusern
Autoren: Arbeitsgruppe “Balkenweisheiten”
Herausgeber: Aktionsgemeinschaft Altstadt Wolfenbüttel e.V.
Kleiner Zimmerhof 4, 38300 Wolfenbüttel
1. Auflage: 500
Layout/Druck: MEDIA-AFFAIRS
Holzmarkt 2, 38300 Wolfenbüttel

Das Heft können Sie erwerben bei:
 - Ag Altstadt WF: info@altstadt-wf.de
 - Bücher Behr, Kornmarkt 4/5, 38300 Wolfenbüttel