Autobusverkehr in Wolfenbüttel

 

Warum schreibt man ein Heft über den Busverkehr in Wolfenbüttel? Nun, die Aktionsgemeinschaft Altstadt Wolfenbüttel hat in den vergangenen Jahren zwei Hefte herausgebracht, die sich mit den Themen „Eisenbahn in Wolfenbüttel“ und „Straßenbahn in Wolfenbüttel“ und deren Geschichte beschäftigt haben. Beides sind letztlich schienengebundene Verkehrsmittel, beide gehören zum sog. Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Folgt man den Definitionen in den einschlägigen Quellen so liest man, dass auch U-Bahnen, S-Bahnen und der Taxiverkehr dazugehören. So natürlich auch der Autobusverkehr. Autobusverkehr in Wolfenbüttel. Darin steckt nach Meinung der Autoren eine Menge Potential. Abgesehen von dem bekannten und vielfach beschriebenen Termin 1.7.1954, als die Büssing-Busse mit der Linienbezeichnung A das Regiment übernahmen und sich unsere „Elektrische“ zum allerletzten Mal durch den Zimmerhof und die Krambuden quälte, so ist das Thema Autobusverkehr in unserer Stadt mit zwei Namen bzw. Unternehmen verbunden: Stadtverkehr Willi Hohmann GmbH (bis 1992) und das Reisebüro Schmidt. Allein die Entstehungsgeschichten und Entwicklungen beider Firmen besonders am Ende der 1940er und in den 1950er Jahren lassen sich, ergänzt mit Archivmaterial aus dem NLA, bestens nachverfolgen und mit Fotos und Berichten der Seniorchefs trefflich ausschmücken. Und, ein Gespräch zweier Wolfenbütteler könnte so abgelaufen sein:
„Und, wie bist Du zum letzten Treffen im Westring gekommen? Mit dem Rad?“ Prompt kam die Antwort: „Nein mit dem Hohmann-Bus“. Das Gespräch entwickelte sich zum Thema Urlaub weiter: „Eure Reise zum Bodensee im Sommer, sag mal, seid ihr mit dem Auto über die A7 gefahren?“. „Nein, mit dem Schmidt-Bus“.
Die Autoren haben in gewohnter Weise ein Gesamtbild des Busverkehrs in Wolfenbüttel gezeichnet und die weiteren Busunternehmen, die in unserer Region aktiv sind bzw. waren, nicht vernachlässigt. Busverkehre umfassen nicht nur öffentliche Linien in Stadt und Region bzw. im Landkreis, sondern auch Schülerverkehre zu Schulzentren, Tourismus-Reiseverkehre, Sonderfahrten z.B. zu Sportveranstaltungen oder Musicals und Vereinsbusse z.B. der Fußballvereine und den Bücherbus.
Auch vor dem Hintergrund der Umgestaltung der städtischen Linien in das sogenannte Rendezvous- System, wobei wir in unserer Vorbereitung davon „kalt erwischt“ wurden, ist es interessant zu erfahren, wann und wo überhaupt die ersten Stadtbusse gefahren sind, welche Linienbezeichnungen es gab und wie sich die Netzstruktur entwickelt hat.
Und an ein wenig Technik soll es auch nicht fehlen, ein wenig über die Bustypen und alternative bzw. zukunftsträchtige Antriebe, über die Gestaltung von Haltestellen und über die speziellen Busampeln, und Busspuren in unserer Stadt. Und wo gebrauchte und verkaufte Busse nach dem Verkauf letztlich gelandet sind, soll auch nicht unerwähnt bleiben.
Fahren Sie mal wieder mit dem Stadtbus durch die Stadt, der neue Taktverkehr und das Rendezvoussystem erleichtern das Umsteigen und die Fahrkarte gegen Kleingeld muss man ja nun auch nicht mehr beim Fahrer kaufen. Mit einer App vom Handy kann das erledigt werden.
Jürgen Hunger, Dirk Nitsche, Wolfenbüttel, im Sommer 2021

Weitere Informationen zu diesem Heft:

Titel: Spurensuche Heft 17 (2021)
Autobusverkehr in Wolfenbüttel
Vom ersten Linienverkehr bis zum
neuen Stadtbuskonzept
Autoren: Jürgen Hunger, Dirk Nitsche
Herausgeber: Aktionsgemeinschaft Altstadt Wolfenbüttel e. V. Kleiner Zimmerhof 4, 38300 Wolfenbüttel
1. Auflage: 500
Layout/Druck: MEDIA-AFFAIRS, Holzmarkt 2, 38300 Wolfenbüttel

Das Heft können Sie erwerben bei:
 - Ag Altstadt WF: info@altstadt-wf.de
 - Bücher Behr, Kornmarkt 4/5, 38300 Wolfenbüttel