Die Campestraße und ihre Gärtner

 

Nach einer Exkursion über die Campestraße, die einst „Vor dem Herzogthore“, danach „Salzthalumsche Allee“ und/oder „Salzdahlumer Weg“ und nach der Instandsetzung der Straße im Jahre 1896 in Campestraße umbenannt wurde, kann über die Gärtnereien berichtet werden, die hier einst ihre Existenz hatten, aber auch heute noch haben. Zuvor aber wird mit einem kleinen „Abriss“ über das Leben, die Arbeit und auch das schwere Los der Gärtner in unserer Stadt berichtet, die über Generationen hinaus mit großen Geschick und ausdauerndem Fleiß aus dem rauen Ackerland fruchtbares Gärtnerland gemacht haben.
In alten Adressbüchern der Stadt Wolfenbüttel wird der ausgedehnte Gartenbau vor den Toren der Stadt seit „altersher“ als berühmt bezeichnet, wobei die Berufsgruppe der Gärtner im Adressbuch von Wolfenbüttel 1835 aber noch gar nicht aufgeführt wurde.
Nur die Gärtner, die in dieser Zeit auch Hausschlachter waren, werden somit in der Berufsgruppe Hausschlachter genannt. So werden z. B. die Gärtner Heinrich Dürkop, August Höltge, Carl Hartmann als Gassen und Hausschlächter vor dem Herzogthore genannt.
Im Adressbuch des Jahres 1872 werden dann aber alle Gärtner, getrennt nach Kunstgärtner (Anzahl 6), Gemüsegärtner (Anzahl 128) und Lohngärtner (Anzahl 9) aufgeführt. Bei der Namensnennung führen die Gärtnerfamilien Höltje mit 10 Betrieben und die Gärtnerfamilien Dürkop und Beddig mit je 6 Betrieben.
Die Exkursion führt vom Neuen Weg in die Campestraße und endet an der Jahnstraße, die einst noch in den Atzumer Weg (heute Am Jahnstein) mündete, da die Straße „Am Rodeland“ erst Mitte/Ende der 1930er Jahre gebaut und fertiggestellt wurde.
Neben den ehemals 16 Gärtnereien in der Campestraße, von denen heute nur noch 2 existieren, wird auch über die Konservenfabrik Busch, Barnewitz & Co., sowie über eine im Jahre 1896 zwar geplante, aber nie gebaute privat betriebene Markthalle in Wolfenbüttel berichtet.
Auch gibt es über den Fabrikanten Heinrich Thie, der seinen Bienen- und Imkerbetrieb in der ehemaligen Sandkuhle südlich der Räubergasse, der damaligen Campestraße 43 (heute Blumenstraße 1) hatte, einiges zu erfahren. Ferner wird neben dem Leben in und auf der Campestraße auch über Geschehnisse berichtet, die sich hier zugetragen haben.
Adalbert Kursatzky

Weitere Informationen zu diesem Heft:

Titel: Spurensuche Heft 18 (2022)
Eine Exkursion vom Neuen Weg über die
Campestraße bis zur Jahnstraße
Autor: Adalbert Kursatzky
Herausgeber: Aktionsgemeinschaft Altstadt Wolfenbüttel e. V. Kleiner Zimmerhof 4, 38300 Wolfenbüttel
1. Auflage: 500
Layout/Druck: MEDIA-AFFAIRS, Holzmarkt 2, 38300 Wolfenbüttel

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